Dienstag, Januar 09, 2007

Rückblick auf die "Trans-Latino 2002" - eine Reise durch Brasilien, Bolivien und Peru


31. März 2002:

Wir sind am Freitag Abend in Sao Paulo gut angekommen, wurden aber nicht wie erwartet abgeholt, da man uns aufgrund eines Missverständnisses erst für den nächsten Tag erwartet hat.

Gestern holte ich mir einen leichten Sonnenbrand am Pool, und große Augen bei einer brasilianischen Blondine *lechz*

Heute feiern wir mit der Familie im großen Stil Ostern mit Familie Schmidt, Thurn & Taxis sowie von Siegerts.

Die Tagestemperatur beträgt 35 Grad, nachts nur 28 - die Sonne brennt herunter, obwohl wir hier auf ca. 1000 Meter Seehöhe sind - ab morgen geht es dann nach Sao Paulo direkt.

6. April 2002:

Wir sind nun gut 2000 km weit gereist, das schöne Leben mit Sonne am Pool hat sich aufgehört.

Am Montag wurden wir von Großonkel Hans im Morgenverkehr nach Sao Paulo gefahren, in den Stadtteil Santo Amaro, wo Vaters alte Bekannte leben. Dort wurden wir gleich freundlich aufgenommen, und als ersten Punkt besuchten wir die FAG Rolamentos, das Werk, wo mein Vater seine Karriere bei FAG begann. Am nächsten Tag konnten wir uns erholen, zu Mittag fuhren wir in den Yacht-Club von Santo Amaro, wo wir mit dem Commodore und seinem Vize zu Mittag aßen - beide alte Kumpels meines Dad.

Am Nachmittag sahen wir uns das Stadtzentrum Sao Paulos an - massig viele Menschen in dieser 2. größten Stadt der Welt.

Am Mittwoch fuhren wir mit dem Bus nach Campo Grande, das ca. 1000 km im Landesinneren liegt. Der Bus war angenehmer als mancher Europäischer. Das Wetter hingegen war dort kochend heiß, wir blieben auch nur wenige Stunden, da wir weiter an die bolivianische Grenze bei Corumbá wollten. Bis genau dorthin kamen wir auch, aber bei der Ausreise gab es ein Problem, da Vater seinen Ausreisezettel verloren hatte. Das kostete uns Zeit, wir mussten in einem Hotel übernachten und am nächsten Tag eine Strafe bei der Bank einzahlen. Das war dort der reine Horror: über 100 Menschen standen in einer Schlange, nix ging weiter, und nach viel Ärger und fast 2 Stunden hatten wir alles erledigt.

Leider hatte da die Policia Federal wieder zu und wir mussten bis zum Nachmittag warten.

Gleich danach fuhren wir mit dem Taxi über Grenze und zum Bahnhof in Puerto Anarem bei Puerto Suarez. Wir buchten "Erste Klasse" im Tren Rapido, aber unsere Überraschung war groß als wir feststellten, dass die Erste Klasse keine Klasse hatte und der Schnelle Zug ein Dschungel-Express mit 18 Stunden Fahrtzeit war. Außerdem waren Schmuggler an Bord, die kofferweise Güter mitführten, die Beamten schmierten, Sachen dauernd umräumten, und Kindern, die ständig laut Getränke und Essen im oder entlang des Zuges anboten. Die Fahrt

selbst war unruhig, da der Zug ruckelte und schaukelte. Heiß war es, schwitzen tat jeder, es war eine Höllenfahrt!!!

Heute sind wir in der Früh in Santa Cruz de la Sierra angekommen, wo das Wetter angenehmer und die Leute etwas zivilisierter sind. Hier gibt es auch keine Probleme mit Geldwechsel und Banken.

9. April 2002:

Wir sind von Santa Cruz aus mit dem Bus am Ostrand der Anden nordwärts gefahren, durch eine unglaublich üppige und interessante Vegetation. Am Nachmittag tauchten dann links der Strasse die ersten Berge auf und wir überquerten immer mehr große und kleiner Flüsse.

Dann führte die Strasse in einem Flusstal, später in großen Serpentinen immer tiefer in die Anden hinein. Es war abenteuerlich. Da die Strasse nicht mehr asphaltiert war, es regnete und in beiden Richtungen große Busse und LKWs unterwegs waren, kam es zu gefährlichen

Situationen. Nach Überwindung zweier Andenpässe kamen wir bei Dunkelheit in Cochabamba an. Die Stadt lag bei unserer Ankunft hellerleuchtet in einem riesigen Talkessel.

Wir übernachteten in einem kleinem Hotel und fuhren am Morgen mit dem Taxi auf einen Berg inmitten der Stadt, von dem wir einen guten Überblick hatten.

Danach ging es mit dem Bus in Richtung La Paz weiter. Die Landschaft ist hier ganz anders als am Ostrand der Anden.

Nach etwa 150 km Anstieg aus dem Talkessel wurde der erste Pass bei 3475 m erreicht. Nach einer weiteren Strecke wurde bei 3850 m Höhe das Altiplano, eine riesige Hochfläche erreicht, über die es dann immer geradeaus bis nach La Paz ging (200km). Auf der Fahrt hierher hatte ich (oh peinlich) fast einen Kreislaufkollaps wegen der Höhe. Die Stadt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten auf der Hochfläche immer mehr in das Altiplano ausgedehnt. Die eigentliche Stadt liegt jedoch in einem Kessel, der sich von 3100m bis auf 4100m Höhe erstreckt. Da unser Ausgangspunkt Cochabamba auf 2000m Höhe lag, gab es natürlich einige

Anpassungsprobleme mit der dünnen Luft. Heute Morgen war das jedoch überstanden. Wir besichtigten die Stadt und machten viele Aufnahmen. Es ist ein unheimliches Getümmel hier, aber ich finde es angenehmer als Sao Paulo.

Aber sonst sind wir alle guter Dinge. Das Wetter hat der Höhe entsprechend auch kühlere Ausmaße angenommen, aber das ist okay, es wird in Peru noch kälter werden. Die Temperatur liegt bei 15-20 Grad und es ist bewölkt.

Ich hab mittlerweile gut 150 Bilder geschossen und heute noch einmal 10 x 36er Filme gekauft, also macht euch auf etwas gefasst wenn ich heimkomme! ;-)

13. April 2002:

Viel ist seit La Paz nicht wirklich passiert, außer dass wir uns dort Sonnenstich, Höhenprobleme und Schlaflosigkeit geholt haben. La Paz ist eben eine sehr laute und volle Stadt.

Am Mittwoch fuhren wir mit dem Bus weiter nach Puno/Peru. Es war ein kalter und trueber Morgen, der Bus war alt und klapprig. Die Fahrt ging aus dem Talkessel wieder heraus und auf dem Altiplano wieder sehr lange durch recht ärmliche Viertel nach Norden. Im Südosten

waren wieder der Illimani und die anderen schneebedeckten Gipfel der Cordilleres Real zu sehen. Die Sicht klärte langsam auf und die Sonne drang durch die Wolken. Es war wieder das gleiche Bild wie auf der Fahrt nach La Paz: auf beiden Seiten des Planos Bergketten und Zeugnisse des mühsamen Versuchs einer Landwirtschaft.

Es dauerte nicht lang, dann tauchte im Osten der Titicaca-See auf. der uns bis zur peruanischen Grenze begleitete, die wir gegen 11.00 Uhr erreichten. Wir machten dort einen längeren Stop, denn man muss aus dem Bus aussteigen und zu Fuß die Grenze überqueren: Dreck, Staub, Gestank, und überall wird man angekeilt, ob man nicht Geld wechseln möchte. Danach ging es auf peruanischer Seite am See entlang, bis wir am frühen Nachmittag in Puno ankamen - und wir hatten wieder eine Stunde Zeitverschiebung. Nun sind es 7 Stunden bis MEZ (Mitteleuropäische Zeit)!

Wir suchten uns ein ruhiges Hostal im Zentrum und machten gleich eine Bootstour auf dem Titicaca-See. Dabei besuchten wir die Islas Flotandes: schwimmende Inseln aus Schilf, auf denen Menschen leben - und diverses Zeug verkaufen.

Gerade, dass nicht Made in China drauf steht... Es war aber ein herrlicher Nachmittag auf dem See: klares, blaues Wasser, Fotografierwolken und die Berge am Horizont.

In dieser Nacht konnten wir endlich ausschlafen, denn es war ausgesprochen ruhig und wir waren ohnehin todmüde.

In der Früh ging es weiter nach Cusco, der alten Inka-Hauptstadt. Wir kamen nach erst 7 1/2 Stunden an - für eine Strecke von nur 390 km! Der Bus war eher ein Regionalbus, denn er hielt an allen Ecken und Enden, lud Leute ein und aus. Außerdem stank es gewaltig nach den Krabben, die er unten geladen hatte.

In Cusco am Bus-Terminal angekommen wurden wir regelrecht überfallen von Taxi-Fahrern und Keilern, die uns Unterkünfte anboten. Es wurde so schlimm, dass ein Polizist einschreiten musste. Wir quartierten uns schließlich nahe der Plaça d'Armas ein und sahen uns die "Prachtstrasse" El Sol an. Leider ist nichts mehr so, wie man es sich wünscht: heftiger Verkehr, arger Gestank nach Abgasen, und überall wird man angebettelt. Vater, der die Stadt noch kannte wie sie vor 32 (!) Jahren war, war ziemlich erschüttert, wie sehr der Tourismus (vorwiegend Amerikaner, für die das ein Mode-Zielort ist) alles ruiniert hat. Aber immerhin gibt es hier 2 Irish Pubs, so dass ich mich dennoch etwa wohl fühlen kann.

Heute haben wir unser Programm fuer die nächsten Tage festgelegt: morgen werden wir nach Machu Picchu fahren, was den ganzen Tag in Anspruch nimmt. Den Tag drauf fahren wir mit dem Bus nach Pisaq, Urubamba und Ollantaytambo. Am Montag kommt dann eine 18 (!) Stunden lange Busfahrt nach Ayacucho, von wo aus es weitergeht bis Lima.

Heute sahen wir uns außerdem das Zentrum an und marschierten rauf zum Saqsay Huaman (alle schreiben diese Inka-Namen anders, ich bin also Kritik gegenüber aufgeschlossen!). Wahnsinn, wie die diese riesigen Steinblöcke bearbeitet und bewegt haben.

20. April 2002:

Wir haben Cusco nun weit hinter uns gelassen, und damit auch die dauernd hupenden Taxis (Amigo, fahr mit mir!) und die fliegenden Straßenhändler (Amigo, kauf bei mir!). Echt, soviele Amigos hatte ich noch nie! :-)

Wir haben uns nach unserer Stadttour einen Zug nach Machu Picchu genommen. Die Fahrt ging durch die Elendsviertel Cuscos im Zick-Zack den Talhang hinauf und weiter durch ein weites, grünes Tal, das sich am Ende zu einer abenteuerlichen Schlucht verengte, in der neben dem reißenden Fluss kaum noch der Zug Platz hatte. Auch in dieser Schlucht musste der Zug mal vor- und zurückstoßen, um dem Gefälle nachzukommen. Die Schlucht mündete im Urubamba-Tal, in dem der gleichnamige milchkaffeebraune Fluss zuerst träge, dann aber reißend talabwärts fließt. Er mündet dann selbst irgendwann in den Amazonas. Vorbei an den Inka-Ruinen von Ollantaytambo führte uns die Fahrt in eine gewaltige Felsschlucht mit subtropischem Urwald. und das ging stundenlang, sodass man das Ruckeln und Schwanken der Waggons einfach nicht bemerken musste. Die Fahrt dauerte so etwa 4 Stunden, auf wackeligen Gleisen aber durch schöne Gegend, wie ich betonen muss, bis wir in Aguas Calientes ankamen. Dort mussten wir in den Bus umsteigen, weil ein Erdrutsch die Gleise weiter hinten verschüttet hatte. Bei dem Tempo der Arbeit hier aber dauert es Jahrzehnte, bis die wieder die volle Strecke fahren. Der kleine Bus fuhr und schließlich ein Stück talabwärts und dann die vielen teils beängstigenden Serpentinen hinauf nach Machu Picchu. Am Eingang zahlten wir und gingen danach auf einen hohen Punkt am Berghang, um einen Gesamtüberblick über die Anlage zu gewinnen. Na ja, Machu Picchu war schön, viele Steine, tolle Aussicht, die nur durch die niedrig hängenden Wolken und leichten Regen getrübt wurden. Gegen Mittag fuhren wir wieder runter, kauften ein paar nette Dinge ein und aßen in einem einfachen Lokal zu Mittag. Das Buffet dort war aber toll, und der Service stellt so manchen österreichischen in den Schatten!

Auf der Rückfahrt nach Cusco spielten wir im Zug noch Skat - ja, ich beherrsche nun auch dieses etwas seltsame Spiel. :-)

Am Tag drauf machten wir mit einem Tourbus einen Trips ins heilige Tal der Inkas, d.h. nach Pisaq, Urubamba, Ollantaytambo, und schließlich nach Chinchero. Das war ganz nett, vor allem weil ich mich nun endlich aklimatisiert hatte. Bis dahin war die Höhe noch immer ein Problem!

Von Cusco fuhren wir mit dem Bus weiter nach Ayacucho. Die Fahrt dauerte 26 (!) Stunden. Nicht nur, dass es hauptsächlich Piste war, wir machten gegen Mitternacht aus irgendeinem fadenscheinigen Grund für 4 Stunden halt. Aber selbst so dauerte die Tortur 22 Stunden - dabei wurde uns gesagt, sie dauere nur (!) 18. Dauernd stiegen Leute ein und aus, packten Sachen um und hatten Handgepäck (!), bei dem mein Rucksack vor Neid erblasst.

Nach der Fahrt hatten wir auch in Ayacucho echt Pech mit der Absteige - daher mein Rat: traut niemals einem Guide Book, außer dem Lonely Planet oder Lets Go! In Ayacucho gabs nicht viel zu sehen, also ging es weiter nach Huancayo.

Diese Stadt war eine kleine Überraschung, denn irgendwo im Nirgendwo, inmitten von Kakteen und Kakteen und Kakteen erwartet man nicht so eine saubere kleine Stadt. Diesmal war das Hostal okay, und am nächsten Morgen ging es weiter nach Lima.

Wir suchten dieses mal ein gutes Busunternehmen aus, Cruz del Sur (Kreuz des Südens). Die Fahrt wurde angenehm wie ein Flug, aber auch dieses mal dauerte sie 2 Stunden länger als erwartet. Einmal standen wir lange vor einer Baustelle, ein anderes Mal wurden wir von der Drogenfahndung unter die Lupe genommen. Als der Detektor anschlug, mussten wir alle raus, wurden gefilzt und unser Bus durchsucht. Negativ :-) eh klar!

Lima ist unser nordwestlichstes Reiseziel - gleichzeitig ist Halbzeit, denn genau heute vor drei Wochen sind wir losgeflogen , und genau heute in drei Wochen werden wir aus diesem beeindruckenden Kontinent rausfliegen. Die Stadt hing unter einer Dunstglocke, als wir abends ankamen. Mit einem Taxi fuhren wir in den Stadtteil Miraflores, nicht weit vom Strand. Unser Hostal ist nur ums Eck vom Sheraton, und auch sonst ist es voll okay.

Heute haben wir uns das Zentrum angesehen, die Wachablöse beim Regierungspalast und Rainer hat zum ersten Mal im Pazifik geplanscht. :-) Das Wasser ist sogar angenehm warm.

26. April 2002:

Wir sind wieder in brasilianischen Landen und fühlen uns der Zivilisation näher...

Wir sind am 21. April mit einem Nachtbus von Lima nach Arequipa, die weiße Stadt ca. 1500 km südlich gefahren. Die 15-stündige Fahrt war auch diesmal gar nicht unangenehm, da wir die Buslinie gewechselt hatten und somit einen Service wie im Flugzeug erlebten. Hmm... sehr angenehm. In Arequipa verbrachten wir eine Nacht und fixierten dort auch gleich unseren Flug von Arica/Chile nach Asuncion/Paraguay. Es gelang uns, von einem Reisebüro-Preis von USD 424 auf einen effektiven Preis von USD 273 zu gelangen, da ich im Internet schon Verfügbarkeit und Reiseroute gecheckt hatte. Die wollten uns zuerst umständlicherweise über Santiago schicken, wo uns ein Zwischenstopp in Iquique doch reichte.

Nach einem herrlichen Tag - mit leider wenig Sicht auf den verschneiten Berg Misti - fuhren wir mit dem Bus weiter nach Tacna. Die Landschaft war im wahrsten Sinne des Wortes wüst. Steinwüste wechselte mit Sandwüste ab, über hunderte von Kilometern. Dabei hatte die Strecke von Lima nach Arequipa auch nicht anders ausgesehen. Solch ein Anblick lässt einen zweifeln, dass man im Südamerika, dem Kontinent des Regenwaldes ist.

Von Tacna aus fuhren wir mit einem Taxi Collectivo (einen alten Ami-Schlitten, der sechs Personen fasst) nach Arica über die Grenze nach Chile. Das Gepäck wurde diesmal peinlich genau untersucht, allerdings hätten die so nie Drogen gefunden. Naja...

Wir kamen abends nach Sonnenuntergang in der Stadt Arica an und suchten gleich ein Reisebüro auf, um die reservierte Tickets zu kaufen. Dort folgte - aufgrund Inkompetenz der Ladys - eine Reihe von Problemen: zuerst schanzte man uns von Aero Continental zur LanChile, dann konnte man nicht mit Kreditkarte allein, sondern nur gemischt bezahlen, und mit der Steuer gab es auch Unklarheiten. Schließlich war aber alles geklärt und wir hatten soviel Geld ausgegeben wie wir ursprünglich wollten.

In einem sehr netten Lokal genehmigten wir uns ein ausgiebiges Abendessen und eine Flasche guten chilenischen Weins, und spielten im Patio unseres Hotels noch Skat.

Am nächsten Morgen, am 24. April, brachte uns ein Taxi zum Flughafen. Wir hatten Glück, denn sonst war kein Fahrzeug auf der Strasse zu sehen, denn es war ein arbeitsfreier Tag in ganz Chile, aufgrund einer Volkszählung, bei der jeder zu hause zu sein hatte. Seltsam ;-)

Ganz problemlos, abgesehen von einer Verspätung des Anschlussfluges in Iquique, verlief der Flug von Arica nach Asuncion. Ein Taxi brachte uns in ein Hotel im Zentrum, und wir aßen in einem sehr guten Lokal zu Abend.

Am Morgen des 25. April spazierten wir bei Tageslicht durch die recht ärmlichen Strassen der größten Stadt Paraguays. Allein die Regierungsgebäude machten einen guten Eindruck. Gegen Mittag brachte uns ein Taxi zum Busterminal, wo wir Tickets nach Foz de Iguacu kauften und dann über 3 Stunden bis zur Abfahrt totzuschlagen hatten. Ich kaufte mir als Andenken ein Mate-Set (Mate, Mate-Löffel und den Behälter dazu) und versuchte dann, den Blicken einer süßen 14-jaehrigen Schülerin auszuweichen, die sich gegenüber hingesetzt hatte und mich scheinbar anhimmelte. No further comment!

Die Busfahrt von Asuncion nach Foz de Iguacu dauerte 5 Stunden, war aber sehr angenehm, da wir wieder in einem hochmodernen brasilianischen Bus reisten. Die Einreise nach Brasilien war schnell und einfach, so langsam füllt sich mein Pass mit Stempeln.

Mit den Reais, die ich noch aufgehoben hatte, fuhren wir mit dem Taxi ins Hotel Village und bezahlten auch gleich die Nächtigung. Nachdem wir mit meiner Kreditkarte auch noch mehr Bargeld rausgeholt hatten, hatten wir ein reichliches Abendessen in einer Churasceria gleich nebenan und fielen satt und müde ins Bett.

Heute haben wir uns die Geschäftsstrasse Avenida Brasil angesehen und auch gleich Geld umgewechselt. Mit Mastercard hat man nämlich in Brasilien ein arges Problem, Geld beheben zu können - das selbe gilt für Maestro.

Am Nachmittag werden wir uns die tollen Wasserfälle und die Vogelpark geben. Wir hatten bisher ja kaum Gelegenheit, die Fauna und Flora Südamerikas zu sehen. Einerseits, weil wir ja sehr sehr viel mit dem Bus unterwegs sind und somit nur die Vegetation entlang der Strasse mitbekommen. Andererseits auch weil wir nur in Städten unser Quartier aufschlagen und sehr zivilisiert unterwegs sind.

5. Mai 2002:

Unsere Reise neigt sich de Ende zu, und Europa wird erzittern, wenn wir wieder heimatlichen Boden unter den Füssen haben werden :-)

Die Wasserfälle von Foz de Iguacu, von wo aus ich das letzte Mal Bericht erstattet habe, sind tatsächlich ein tolles Schauspiel. Leider sahen wir keinen Regenbogen über den Cataratas, und die vielen Touristen verdarben so manch schönes Foto. Anschließend besuchten wir den größten Vogelpark Südamerikas, mit einer Menge von Tukanen und Papageien. Auf dem Weg zum Staudamm von Itaipu, dem 2. größten der Erde, machten wir leider den Fehler, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, und verloren so Zeit. Wir kamen 10 Minuten

nach Schluss der letzten Fahrt zum Staudamm an, sahen nichts und mussten verärgert und unverrichteter Dinge zurück ins Hotel fahren. Dafür

gönnten wir uns ein ausgiebiges Churasco bei einem Hrn. Gruber, mit tiroler Wurzeln....

Spät abends nahmen wir den Nachtbus nach Curitiba. Dummerweise hatte mein Sitznachbar die dumme Angewohnheit, sich mit Armen und Beinen auf meine Seite zu drängen. Die Stadt Curitiba sahen wir uns nur am Tage an, da wir am Abend weiter nach Rio fahren wollten. Wir spazierten durch die Stadt, fuhren auf ein Hochhaus und aßen in der Fußgängerzone der saubersten Stadt Brasiliens.

Die genau 12-stuendige Fahrt nach Rio de Janeiro war in einem Luxus-Bus, mit nur 6 Passagieren. Vom Bus-Terminal brachte uns ein Taxi zum Hotel Imperial im Stadtteil Flamengo, nur 2 Strassen vom Strand entfernt, und mit Pool. Leider mussten wir 3 Stunden auf unser Zimmer warten, dabei hatten wir seit 2 (!) Tagen nicht mehr geduscht (weil dauernd unterwegs). In dieser Zeit spazierten wir am Strand entlang und zum Flughafen, wo wir uns wegen Mietautos erkundigten und zu Mittag aßen. Nach einer Siesta besuchten wir am spätern Nachmittag den Großcousin Armin meines Vaters und meines Onkels. Er wohnt mit seiner Frau im 16. Stockwerk eines Hochhauses mit Blick auf den Zuckerhut und das Meer. Später gingen wir noch in ein tolles Lokal am Strand von Flamengo und wurden dort regelrecht gemästet.

Am nächsten Tag fuhren wir mit der U-Bahn zur Copacabana, wo wir auch badeten. Die Wellen machten mir mehr zu schaffen als die schönen Frauen... man staune! Anschließend fuhren wir mit dem Taxi zum Zuckerhut, dem Pao de Azucar.

Leider ist im Moment die Seilbahn außer Betrieb, also blieb uns nichts anderes, als unten ein wenig entlang zu laufen.

Nach einer Siesta im Hotel fuhren wir mit einer Zahnradbahn auf den Corcovado, der riesigen Jesus Statue. Von dort hatten wir eine tolle Sicht über Rio, doch es wurde bald dunkel. Abends trafen wir uns mit Armin in seiner Wohnung, wo wir erst Whisky tranken und dann in ein italienisches Lokal gingen, wo die Zapfhähne fürs Bier gleich in der Mitte des Tisches waren.

Entsprechend leicht verkatert (ich hatte Caipirinha statt Bier) wachte ich am nächsten Morgen auf und erholte mich auf der Fährfahrt auf die Insel Paqueta, gleich vor Rio. Die Insel ist malerisch, es gibt kaum Autos, stattdessen Fahrräder und Kutschen. Mit einer Kutsche umrundeten wir die Insel und fuhren dann Mittags wieder zurück ans Festland.

Abends lud uns Armin erneut zum Essen ein, diesmal in ein Lokal an der Copacabana.

Am 1. Mai fuhren wir trotz des schlechten Wetters nach Barra da Tijuca, einem Strandviertel, und ließen uns wie die Einheimischen durch Regen nicht das Baden vermiesen. Allein die Wellen waren sehr kräftig und ermüdeten uns. Wir verbrachten den Rest des Feiertags dann noch gemütlich.

Tags drauf wurde in der Früh unser Mietauto, ein Fiat Palio, zum Hotel gebracht, und wir begannen unsere Fahrt die Küste entlang über Santos nach Sao Paulo.

Schon auf dem Weg von Rio weg verfuhren wir uns ein wenig, aufgrund der schlechten Beschilderung. In Angra dos Reis aßen wir zu Mittag und tranken in Ubatuba (komischer Name, gibt aber schlimmere) Kaffee. Wir fuhren dann weiter bis es dunkel wurde und bezogen dann in Sao Sebastiao in einem netten Hotel ein Zimmer.

Am nächsten Morgen besuchten wir die Insel Ilhabela vor Sao Sebastiao und fuhren dann weiter bis nach Santos, wo wir zu Mittag aßen. Es ging dann die beeindruckende Bergstrasse Imigrantes rauf nach Sao Paulo, wo wir vom Verkehr mitgerissen uns erneut verfuhren. Wir kamen aber dennoch gut bei Familie Springer an, und Vater und Onkel Rainer brachten (erneut mit Schwierigkeiten, Stau und kleinen Abenteuern) das Auto zurück. Dafür genossen wir nach der Anstrengungen ein gutes Abendmahl uns 7 Flaschen Wein (wir waren 6).

Heute früh kauften wir in einem kleinen Geschäft nahe Interlagos ein, wo man sich auf Mineralien und Halbedelsteine in allen Arten, Formen und Farben spezialisiert hat. Am Nachmittag besuchten wir das Instituto Butantan, wo Skorpione, Spinnen und Schlangen gezüchtet, studiert und für Gegengifte verwendet werden.

So, am Montag geht es an den Anfangspunkt unserer Reise, nach Valinhos zu unsern lieben Verwandten. Am 10. Mai heben wir gen Heimat ab.

Die besten Fotos findet man hier:

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

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